• Vorwort
  • Musik ist - wie jede andere Kunstform - immer ein Spiegel einer Zeit, einer Gesellschaft und einer Kultur.
    Trotz Globalisierung hat sich die Musik einer Region zu allen Zeiten, also auch heute, ihren eigenen spezifischen Klang bewahrt.
    Doch gerade durch die Globalisierung gibt es auch die Chance, über den Zugang zu den jeweiligen kulturellen Unterschieden zu
    einer besseren Verständigung im interkulturellen Bereich und damit zu einer besseren Verständigung zwischen den Völkern zu gelangen.
  • So wurde das Deutsche Centrum für Chormusik e.V. (im Westdeutschen Rundfunk einmal "Arche Noah der Chormusik" genannt)
    zu einer Art "Backup-System" für die Chorliteratur der Welt.
  • Hier werden grafisch dargestellte Kompositionen für Chöre gesammelt, bibliografiert und archiviert.
    Dies geschieht völlig unabhängig vom Bekanntheitsgrad oder von Aufführungs- und Verkaufszahlen.
    Allein die Existenz einer Komposition für Chor ist das Kriterium für deren Aufnahme in die Bibliothek.
  • Aufgrund der unvorstellbaren Zunahme von Neuerscheinungen und der wachsenden Verbreitung internationaler
    Chorkompositionen ist eine einigermaßen qualitative Recherche mithilfe der Medien kaum noch möglich.
  • Diese „Überfüllung“ hat den Nebeneffekt, dass Werke, die nicht mehr zeitgemäß sind, von der Bildfläche verschwinden
    und gleichzeitig Neues, eventuell aus Platzgründen, keine Chance bekommt.

 

  • Und hier wird die Bedeutung des Deutschen Centrum für Chormusik e.V. deutlich.
    Hier hat man sich zum Ziel gesetzt, je ein Exemplar aller greifbaren Ausgaben aus dem 20. und 21. Jahrhunderts; also
    (Kompositionen und Arrangements aus 600 Jahren Chormusik) zu konservieren und der Nachwelt zugänglich zu erhalten.
  • Der Wachstumswahn in der Welt mit dem Ziel den Wohlstand zu erhalten und zu mehren, macht auch vor der Chormusik nicht mehr halt.
    Mehr als 12.000 neue und gebrauchte „Chorwerke“ erreichen unsere Sammlung  innerhalb eines Jahres aus aller Welt - und das its nur ein
    Bruchteil der Neu-Erscheinungen.

  • Vieles davon existiert bereits in  zig Ausgaben., und vieles davon wäre noch vor 30 Jahren überhaupt nicht aus der Regionalität herausgekommen.
    Durch die moderne Medienlandschaft  verbreitet sich Wertvolles und Überflüssiges wie ein ungepflegtes Gestrüpp und nimmt damit so manchem
    hoffnungsvollen „Wurf“ die Chance ans Licht zu treten.
    Wir werden überfrachtet mit  "schnell-sein-müssen" und verlieren dabei immer mehr den Überblick.
    Natürlich können auch wir das nicht verhindern, aber wir können ein wenig lindern, indem wir unseren Besuchern Zeit schenken, Zeit, die sie sonst für Recherche
    und Suche verwenden müssen. Wir haben vieles schon gefunden, was andere aufwändig suchen und haben es vorsortiert, damit der Zugang leichter wird.
    Dadurch entsteht mit der Zeit ein einheitlicher  "Katalog der Chorliteratur" unabhängig von Computer und Datenbanken und Papierverzeichnissen, sonsern
    ausschließlich aus der´n Werken selbst in einer speziellen Sortierung.
  • Jährlich findet ein Wochendworkshop "Komponisten zum Anfassen" in Limburg statt. Dabei bilden die Chorleiter den Chor und international renommierte
    Komponisten studieren ihre neuesten Werke ein.
  • Gesamtausgaben haben für die praktische Chorarbeit im allgemeinen nur geringe Bedeutung und sind meist auch in öffentlichen  Bibliotheken zu finden. In der
    Präsenzbibliothek des DCfC werden daher nahezu ausschließlich solche Ausgaben gesammelt, die für Probe und Aufführung verwendbar sind, also Partituren,
    Klavierauszüge und Chorpartituren. Damit wird die Bibliothek des Deutschen Centrums für Chormusik zu einem Ort der Planung, da die verschiedenen Ausgaben
    für die Praxis direkt verglichen werden können.
  • Seit 1987 arbeitet Manfred Bender an diesem Projekt, und bis heute hat er über 400.000 Chorwerke zusammengetragen. Viele ndividual-Besucher und Exkursionen
    fanden jährlich ihren Weg nach Limburg und seit 2022 nach Wetzlar.

  • Während der Öffnungszeiten  können Mitglieder im Chorleiter-Forum (nach Terminvereinbarung) in der Bibliothek, der Mediothek sowie der Datenbank stöbern und
    recherchieren.  Besichtigung mit umfassender Führung für Gruppen ist (gegen Gebühr) nach Terminvereinbarung auch möglich.

Ein erster Besuch ist stets mit einer unverbindlichen, kostenlosen Einführung verbunden. Er muss aus terminlichen Gründen unbedingt vorher telefonisch vereinbart werden! 0178-870-5297